Bitte seien Sie sich bewusst, dass ich hier ausschließlich beispielhaft darstelle, wie eine Therapie ablaufen kann. Organische Ursachen müssten vorab ausgeschlossen sein. Jeder Fall muss
gesondert betrachtet werden. Heilversprechen werden nicht gegeben.
Leidet der Patient unter Schmerzen im unteren Rücken, genügt es nicht, nur die schmerzenden Partien zu lockern und zu behandeln. Möglicherweise zieht dieser Patient die Schultern nach hinten und steht ständig mit durchgedrückten Knien. So bildet er im Stehen und Sitzen unentwegt ein Hohlkreuz. Die Schmerzen im unteren Rücken werden also wieder kommen. Die ständigen Schmerzen bewirken eventuell auch, dass er nicht mehr richtig durchatmen kann. Wird diese Fehlhaltung über Jahre aufrecht erhalten, können noch weitere Beschwerden wie zum Beispiel Knie- und Hüftschmerzen zu den Rückenschmerzen hinzukommen oder Beschwerden, die sich aus der verminderten Atmung ergeben können.
Auch hier setzt ein intensives Körperbewusstseinstraining an. Die Fehlhaltung wird analysiert und dem Patienten gezeigt. Dies kann geschehen, indem man ihm die Fehlhaltung vormacht oder fotografiert. Oft nimmt er sie erst dann selbst im Spiegel wahr.
Er lernt zu spüren, bei welchen Gelegenheiten er in die Fehlhaltung zurückfällt und wie man sich die Beschwerden so regelrecht „züchtet“. Schritt für Schritt lernt der Patient, die Angewohnheit aufzugeben.
Achtsamkeit und Verständnis der eigenen Alltagsbewegung sind ganz wesentlich für den Erfolg der Behandlung. Denn nur, wenn wir die Erkenntnisse aus der Therapie in den Alltag integrieren, kann sich dauerhafter Erfolg einstellen.